Die französische Schauspiellegende Brigitte Bardot ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Wie am 28. Dezember bekannt wurde, war Bardot zuletzt gesundheitlich schwer angeschlagen und musste medizinisch betreut werden. Mit ihrem Tod verliert Frankreich eine der prägendsten Persönlichkeiten der europäischen Filmgeschichte.
Bardot hinterlässt ihren Sohn Nicolas-Jacques Charrier sowie ihren Ehemann Bernard d’Ormale, mit dem sie seit 1992 verheiratet war.
Vom Model zur internationalen Leinwandikone
Brigitte Bardot, 1934 in Paris geboren, wuchs in einer kultivierten, streng geführten Familie auf. Als Teenager wurde sie vom Modemagazin «Elle» entdeckt – der Beginn einer aussergewöhnlichen Karriere. Ihren weltweiten Durchbruch feierte sie 1956 mit dem Film «Und immer lockt das Weib», der sie innert kurzer Zeit zur Ikone einer neuen, selbstbewussten Weiblichkeit machte.
In den folgenden Jahren spielte Bardot in über 40 Filmen, arbeitete mit Regisseuren wie Roger Vadim, Jean-Luc Godard und Louis Malle und prägte mit ihrem Stil eine ganze Epoche. Sie wurde zum Sinnbild französischer Eleganz und zum globalen Sexsymbol – gleichzeitig litt sie stark unter dem enormen medialen Druck, der sie immer wieder an ihre Grenzen brachte.
Abrupter Rückzug aus dem Film – und ein neuer Lebensweg
1973 beendete Bardot ihre Filmkarriere überraschend und widmete sich fortan kompromisslos dem Tierschutz. Ihre Fondation Bardot wurde zu einer der einflussreichsten Organisationen Frankreichs im Bereich Tierwohl und verschaffte ihr über Jahrzehnte grosse Anerkennung.
Doch Bardot sorgte auch für Kontroversen. Mehrfach wurde sie wegen politisch aufgeladener und fremdenfeindlicher Aussagen verurteilt, was ihrem Ruf im späteren Leben schadete. Damit blieb sie eine Persönlichkeit, die gleichzeitig Bewunderung und Kritik auf sich zog.
Ein ambivalentes Erbe
Brigitte Bardot verkörperte wie kaum eine andere den Wandel des europäischen Films in den 1950er- und 60er-Jahren. Sie war Stil- und Jugendikone, verletzliche öffentliche Figur, später polarisierende Aktivistin. Ihr Leben bleibt ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen – vom Aufbruch der Nachkriegszeit bis zu den politischen Spannungen der Gegenwart.
Mit ihrem Tod endet ein Kapitel französischer Kulturgeschichte. Bardots Einfluss auf Film, Popkultur und öffentliche Debatten wird jedoch weit über ihr Leben hinaus spürbar bleiben.