Der FC Zürich geht nach einer turbulenten Woche mit neuer Führung ins Duell mit den Young Boys. Am Donnerstag trennte sich der Klub von Trainer Mitchell van der Gaag – interimistisch steht nun Dennis Hediger an der Seitenlinie, während die Suche nach einem Nachfolger läuft.
Sportlich treffen auf dem Letzigrund vor 15'600 Zuschauern zwei Teams aufeinander, die derzeit hinter den Erwartungen zurückbleiben. So bietet sich für beide Equipen die Chance, in die obere Tabellenhälfte vorzurücken – aber es lauert auch die Gefahr, weiter zurückzufallen.
Verdiente YB-Führung
Und diesem Risiko sieht sich der FCZ praktisch aber der ersten Ballumdrehung ausgesetzt. Die Young Boys sind frischer, schneller und gefährlicher. Und sie gehen in der 14. Minute in Führung. Nach einem Corner bringen die Zürcher den Ball nicht weg. Und letztlich hämmert Monteiro die Kugel zum 1:0 für YB ins Netz.
Keny aus dem Nichts
Und die Berner sind dem 2:0 danach wesentlich näher als die Zürcher dem Ausgleich. FCZ-Goalie Yannick Brecher muss mehr als einmal in höchster Not retten. Und dann geschieht im Letzigrund Wundersames. Ohne zuvor eine echte Torchance besessen zu haben, wendet das Heimteam die Partie noch vor der Pause.
Philippe Keny sorgt mit zwei Treffern quasi aus dem Nichts (38./42.) für zuletzt rare Glücksgefühle beim Stadtklub.
Die schnelle YB-Wende
Doch diese sind an diesem windigen Nachmittag nur von kurzer Dauer. In der zweiten Halbzeit übernehmen die Young Boys resolut die Initiative und gleichen nach einem herrlichen Doppelpass zwischen Christian Fassnacht und Sergio Cordova in der 48. Minute aus.
Und wenig später leistete sich FCZ-Mittelfeldspieler Bledian Krasniqi einen völlig missglückten Rückpass. Fassnacht bedankt sich: Die Berner haben das Spiel innerhalb von sechs Minuten gedreht.
Zerfallserscheinungen
Und dabei bleibt es – auch weil der FC Zürich mit Topchancen in der Nachspielzeit fahrlässig umgeht. Zuerst verpasst Zuber das 3:3. Dann bietet sich Juan José Perea in letzter Sekunde die goldene Chance per Penalty. Doch der Kolumbier jagt den Ball weit über das Tor. Bitter – aber irgendwie bezeichnend für diesen FC Zürich, der im Herbst 2025 akute Zerfallserscheinungen offenbart.
Und Besserung ist nicht in Sicht. Nach der dritten Niederalge in Serie wartet der Gang nach Basel.