Der grosse Coup des Abends kommt zur Vorspeise – und trägt einen bekannten Namen: Christoph Blocher. Oder besser gesagt: Walter Andreas Müller alias WAM, der den Alt-Bundesrat auf der Bühne mit chirurgischer Präzision und gnadenlosem Humor seziert. Unterstützt wird er dabei textlich vom Satire-Meister Domenico Blass, der den Abend als kreativer Motor mitprägt.
Die zweite Hirschen-Soirée im Gasthof Hirschen verwandelt Eglisau für einen Abend in ein Comedy-Kabinett der Sonderklasse. Durch das Programm führt Marc Jäggi.
Blocher will Eglisau – aber nur mit Volksauftrag
WAM betritt die Bühne als Blocher, schiesst gegen die Begegnungszone und fordert sich selbst als nächsten Gemeindepräsidenten ins Spiel: „Aber nur, wenn mir das Volk den Auftrag gibt!“
Moderator Marc Jäggi will nachhaken – aber Blocher blockt: „Nur einer darf mir Fragen stellen: Matthias Ackeret!“ Jäggi schmunzelt, meint, Ackeret sei leider nicht da. Doch Blocher klärt trocken auf: „Doch. Ich han ihn im Kofferraum.“
Und dann kommt er wirklich
Tatsächlich: Matthias Ackeret erscheint. Der echte. Und interviewt seinen Bühnen-Blocher im unverkennbaren TeleBlocher-Stil. Was wie ein Witz beginnt, wird zum Showmoment des Abends. Zwischen Weissweinsuppe und Tränenlachen liefert dieser Auftritt den Beweis, wie nah Wahnsinn und Wahrheit manchmal beieinanderliegen.
Das Publikum steht zwischen Staunen und Schreien, filmt, postet – und feiert den Coup.
Fazit: Blocher war da. Fast.
Eine Satire wie ein Paukenschlag. Und ein Ackeret im Kofferraum. Was wie Satire klingt, ist hier einfach gute Unterhaltung – mit Tiefgang.
